Wissenschaftliche Begleitung.
In allen vier Tu was-Regionen wurde das Sozialfestival von Beginn an inhaltlich-wissenschaftlich begleitet und dokumentiert.
Im Zuge der Auseinandersetzung mit den Projekten, den Veränderungen und Ergebnissen in der Region sowie mit dem Gesamtfestival lag der Fokus darauf, inwiefern das Sozialfestival in einer Region Wirkungen auf lokales Wissen, Soziales Kapital und das gute Zusammenleben zeigt.
Wissenschaftliche Begleitung. Lungau, Steirische Eisenstraße, Mühlviertler Alm.
In den ersten drei Tu-was-Regionen (Lungau, Steirische Eisenstraße und Mühlviertler Alm) erfolgte die wissenschaftliche Vorgehensweise in 3 Schritten:
1) Zu Beginn des Tu was-Festivals führte das wissenschaftliche Team in jeder Region Telefoninterviews mit Projekteinreichenden durch und erhob hierbei die persönlichen Netzwerke. Parallel dazu wurden die Inhalte der Projekte auf ihre Themen hin analysiert, um die Anliegen der lokalen Bevölkerung und deren Lösungsansätze zu identifizieren.
2) Im Rahmen eines Workshops wurden schließlich die Ergebnisse wieder an die Bevölkerung rückgespiegelt. In einem nächsten Schritt folgten Einzelinterviews und Gruppendiskussionen mit Projekteinreichenden zu lokalem Wissen, bürgerschaftlichem Engagement und gutem Zusammenleben.
3) Nach Beendigung des Sozialfestivals in einer Region wurden nochmals die Netzwerke der Projekteinreichenden erhoben, um Entwicklungen und Veränderungen durch Tu was, dann tut sich was. festzustellen.
Die wissenschaftliche Begleitung der ersten drei Tu-was-Regionen im Detail:
Mühlviertler Alm. Forschung & Ergebnisse.
Wissenschaftliche Begleitung. Mostviertel-Mitte.
Hinschauen, Nachfragen und Analysieren waren integraler Teil der inhaltlich-wissenschaftlichen Begleitung des Sozialfestivals in der vierten Tu was-Region Mostviertel-Mitte:
Unter Einbeziehung von Methoden der Aktionsforschung (action research) wurden alle Tu was-Einreichenden von einem interdisziplinär zusammengesetzten Team bei der Entwicklung ihrer Ideen begleitet. Dazu wurde eine Auswertung von Wissen aus anderen Regionen, Projekten und Studien durchgeführt, dokumentiert und gemeinsam mit den IdeengeberInnen im persönlichen Gespräch reflektiert. Wesentlich dabei war, dass die Kernidee der EinreicherInnen unverändert blieb: Ideen wurden im Dialog "Bottom up" entwickelt. Darüber hinaus rundeten Workshop-Angebote, die Anregung und Initiierung von (frühen) Kooperationen sowie die Einbeziehung von ExpertInnenwissen die inhaltlich-wissenschaftliche Ideenbegleitung ab.
Zum anderen wurden alle Projekte sowie das Sozialfestival als Ganzes systematisch reflektiert und dokumentiert: Im Zuge eines wissenschaftlichen Monitorings – der Projekte, der Veränderungen und Ergebnisse in der Region sowie des Gesamtfestivals - lag der Fokus auf der Frage nach der messbaren Veränderung von Sozialem Kapital und, in engem Zusammenhang, von sozialer Teilhabe (und dadurch Reduktion sozialer Ausgrenzung).
Aus den Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitarbeit sollen Rückschlüsse darauf gezogen werden, ob und inwieweit das Sozialfestival zu einem Anstieg des Sozialkapitals, vor allem von benachteiligten Menschen, beigetragen hat.
Publikationen. Zum Nachlesen.
So wie das Sozialfestival Tu was, dann tut sich was. etwas Neues ist, ist auch das Konzept und der Begriff eines Sozialatlas zunächst ungewohnt. Ein Atlas wird im Duden als eine Sammlung von Bildtafeln aus einem Wissensgebiet in Buchform beschrieben. Für den Sozialatlas heißt das, dass sich ForscherInnen im Laufe der vergangenen Jahre mit der Idee von Tu was, dann tut sich was. und den vielen Projekteinreichungen befasst haben, die Ideen gesammelt, systematisiert und gut verständlich aufbereitet haben.
Der Sozialatlas ist damit ein Buch, das mit vielen Fotos und einer kurzweiligen Dokumentation einen Rückblick auf die ersten Jahre des Sozialfestivals bietet.
Bisher erschienen:
Elisabeth Kapferer, Andreas Koch, Nina Kühn, Clemens Sedmak (Hg.):
Sozialatlas Lungau, Ideen und Projekte für ein besseres Zusammenleben,
mandelbaum verlag, 2012, ISBN 978-3-85476-385-7
Isabell Gstach, Elisabeth Kapferer, Andreas Koch, Clemens Sedmak (Hg.):
Sozialatlas Steirische Eisenstraße, Lokales Wissen erfolgreich nutzen,
mandelbaum verlag, 2013, ISBN 978-3-85476-428-1
Isabell Gstach, Elisabeth Kapferer, Andreas Koch, Clemens Sedmak (Hg.):
Sozialatlas Mühlviertler Alm, Eine vernetzte Region,
mandelbaum verlag, 2015, ISBN 97835476-487-8
Das Buch „The Logics of Change: Poverty, Place, Identity, and Social Transformation Mechanisms“ ist aktuell zur internationalen Tu was.-Konferenz 2011 erschienen. Die Publikation ist das Ergebnis einer zweitägigen Konferenz, in Salzburg. Im Focus der interdisziplinären Beiträge stehen Wandel und Veränderung, reflektiert durch die Armutsforschung, soziale Inklusionsstrategien und dem Konzept lokalen Wissens.
Die HerausgeberInnen Elisabeth Kapferer, Andreas Koch und Clemens Sedmak sind verantwortlich für die inhaltlich-wissenschaftliche Begleitung des Sozialfestivals Tu was, dann tut sich was. am internationalen forschungszentrum für soziale und ethische fragen (ifz) und dem Zentrum für Ethik und Armutsforschung (ZEA). Das Buch ist im Cambridge Scholar Publishing erschienen und zum Preis von 77,90 Dollar erhältlich.
Die HerausgeberInnen Elisabeth Kapferer, Andreas Koch und Clemens Sedmak sind verantwortlich für die inhaltlich-wissenschaftliche Begleitung des Sozialfestivals Tu was, dann tut sich was. am internationalen forschungszentrum für soziale und ethische fragen (ifz) und dem Zentrum für Ethik und Armutsforschung (ZEA). Das Buch ist im Cambridge Scholar Publishing erschienen und zum Preis von 77,90 Dollar erhältlich.